Programm zur Wahl des Fachschaftsrat Sozialökonomie – Liste 1_Kritische Fachschaftsaktive

Programm zur Wahl des Fachschaftsrats Sozialökonomie:

Liste 1 Kritische Fachschaftsaktive

Fachschaftsratsarbeit ist die Selbstorganisation der Studierendenschaft zur demokratischen Gestaltung der Hochschule, zur Entwicklung eines kritischen Bewusstseins – in Bezug auf Wissenschaft und Studium, zum Kampf für progressive Studienreformen und zur Verbesserung der sozialen Lage zugunsten der Mehrheit. Sich politisch zu engagieren als Mittel und Ziel gesellschaftlichen Wandels braucht und bildet ein gesellschaftsveränderndes Bewusstsein. Die Unterwerfung unter den Neoliberalismus muss persönlich und gesellschaftlich deswegen überwunden werden. Bildung und Wissenschaft müssen von denjenigen gestaltet werden, für die sie gemacht werden, für die Subjekte der gesellschaftlichen Veränderung. Die gewerkschaftliche Orientierung in der Sozialökonomie ist eine Kampfansage an Profitstreben und Elitedenken. Sich im Interesse der Mehrheit zu bilden geht nur in Gegnerschaft zu Konkurrenz und Leistungsanforderungen, was auch bedeutet, gegen die Aufsteiger‐Mentalität zu lernen und lehren. Eine ökonomische, soziologische und rechtswissenschaftliche Grundlage zu erkämpfen, die zu einer entmilitarisierten Produktion und zu Wirtschaftsdemokratie, sowie zu einer Einheit von Wissenschaft und Arbeit führt, muss der Inhalt unseres Studiums sein und entspricht der Geschichte und dem Sinn unseres Fachbereichs. In diesem Sinne kämpfen wir für ein zeitgemäßen Fachschaftsrat als offene Liste, und rufen alle auf, mit uns aktiv zu werden und wählen zu gehen.

Sozialökonomie zur Realisierung der Sustainable Development Goals der UN

Die Sozialökonomie wurde als Wissenschaft von und für die arbeitende Bevölkerung für den Kampf um die Verbesserung unserer Lebens und Arbeitsbedingungen und mit dem Ziel der gesellschaftlichen Transforma􀀴on vom Kapitalismus zur Gemeinwirtschaft gegründet, in der das Profitstreben schriftweise zu Gunsten der demokratischen Bedarfsdeckung in der Wirtschaft zurückgedrängt wird. Die verstärkte soziale Ungleichheit und die Unterfinanzierung des sozialen, kulturellen und Bildungssektors machen diese Praxis aktuell umso notwendiger. Die Gründungsgedanken weiterentwickelnd kämpfen wir heute dafür, dass Wissenschaft und Lehre wesentlich zur Realisierung der UN‐Nachhaltigkeitsziele (wirtschaftliche Demokratie, Friedensentwicklung, die Verwirklichung der sozialen und demokratischen Menschenrechte für Alle und ökologische Nachhaltigkeit) beitragen. Insbesondere durch

► die Wiedereinrichtung der kürzlich weggekürzten Arbeitsrechtsprofessur – für die Stärkung der gewerkschaftlichen Orientierung insgesamt und die Wiedereinführung des Rechtsschwerpunktes im B.A. SozÖk

► alternative Wirtschaftspolitik

► den Ausbau des interdisziplinären und nachhaltig forschenden Lernens zu gesellschaftlichen Zwecken, durch z.B. Projektstudien, sowie für weniger Prüfungen und kreativere Prüfungsarten, welche zur Bildung der gesamten Bevölkerung dienen (Ausstellungen, Dokus, Diskussionsveranstaltungen)

Bildung für Alle

Die schlechte soziale Lage von uns allen führt aktuell dazu, dass sich immer weniger Menschen – besonders aus Arbeiter:innenfamilien – ein Studium leisten können. Für die Bildung von Arbeiter:innen sind seit der Gründung für Studierende mit Berufs‐ und Lebenserfahrung ohne Abitur 40% der Studienplätze in der Sozialökonomie vorbehalten – mit dem Ziel, emanzipatorische Bildung für Alle gegen die Elitenbildung zu realisieren. Für eine sozialere und gerechtere Gesellschaft gilt es insbesondere Studierende aus Arbeiter:innenfamilien und internationale Studierende wissenscha􀀤lich zu bilden. Dies gilt es aktuell zu stärken. Wir setzen uns gemeinsam ein für

► die stärkere Ausschöpfung der 40%‐Quote für Studierende ohne Abitur (Ausbau des Offenen Hochschulzugangs) – insbesondere auch durch Kooperation mit dem Studienbüro, Gewerkschaften, Sozialkampagnen sowie Stiftungen und dem sozialökonomischen Förderverein („GdFF“)

► die Wiedereinführung des Kurses “Deutsch als Wissenschaftssprache” für Alle – zur kooperativen Herausbildung eines solidarischen Studiums statt Eigenverantwortung

BAföG und soziale Verbesserungen für Alle

2/3 der Studierenden leben unterhalb der Armutsgrenze – das muss nicht sein! Die Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums zugunsten der Mehrheit steht akut auf der Tagesordnung. Deshalb kämpfen wir im Bündnis mit anderen Fachschaftsräten für ein BAföG für Alle (unbefristet, als Vollzuschuss, alters‐, eltern‐ und herkunftsunabhängig für alle Studierenden). Denn Studieren ist kein Privileg, sondern gesellschaftlich notwendige, geistige Arbeit. Im Juni waren wir deshalb hochschulübergreifend mit der Demonstration „Leerer Bauch studiert nicht gern!“ auf der Straße. Denn um BAföG für Alle und soziale Verbesserungen gesellschaftlich durchzusetzen, braucht es uns alle und unser kollektives Engagement. Insbesondere für

► ein fakultätsweites Themensemester zur sozialen Lage und Kampagne für „BAföG für Alle“

► die Weiterentwicklung der wöchentlichen studentischen Beratung („FSR Sprechstunde”), denn durch und für Solidarität können wir jede Herausforderung akut angehen und nachhaltig überwinden

► den Erhalt und Ausbau des sozialökonomischen Nothilfevereins, damit finanzielle Notsituationen niemanden vom Studieren abhalten

► die Ausfinanzierung des Studierendenwerks und der Hochschule

Antifaschismus und Friedenswissenschaft

Am 8. Mai 1945 wurden mit der Befreiung von Faschismus und Weltkrieg alle Voraussetzungen errungen, eine Welt zu schaffen, in der Faschismus, Krieg und Ungleichheit nicht mehr vorkommen. Diese antifaschistischen Errungenschaften sind hochaktueller Au􀀤rag aller. Dafür organisieren wir als Fachschaftsrat in Kooperation mit weiteren Fachschaftsräten und dem gesamten Fachbereich bzw. der Universität thematische Projektwochen zum 8. Mai, Lesung zur Erinnerung an die Bücherverbrennung durch NS‐Studierende sowie friedenswissenschaftiche Veranstaltungen, wie das Themensemester zu sozialökonomischen Friedensursachen. Diese Aktivitäten gilt es, gegen die forcierte Militarisierung und den aufhaltsamen Aufstieg rechter Kräfte, auszubauen. Dafür nehmen wir uns vor

► die Stärkung von sozialökonomischer Friedenswissenschaft mit Entwicklung von Hochschulkooperationen und den Ausbau des Völkerrechts mit seinem Friedensgebot

► die Erweiterung antifaschistischer Gedenktätigkeit in antifaschistischen Lesungen, Themenwochen und Veranstaltungen, wie zum 8. Mai als Feiertag, sowie friedenspolitischer Aktionen

► die Benennung der Hörsäle im VMP 9 und VMP 5 nach antifaschistischen Persönlichkeiten

► das uniweite “Kino gegen Austerität” (gegen Bescheidenheit und die Sparpolitik) weiter unterstützen und am Fachbereich bekannter zu machen, um gemeinsam aus den historischen und internationalen Kämpfen zu lernen

Für all das wirken wir im Fachschaftsrat, in den Orientierungseinheiten, in gesellschaftlichen Initiativen und Bewegungen, im Bündnis mit anderen kritischen Fachschaftsaktiven und mitgliedergruppenübergreifend mit Kolleg:innen in den hochschulpolitischen Gremien (Fachbereichs und Fakultätsrat, Ausschuss für Lehre und Studium, Qualitätszirkel). Wir freuen uns, wenn ihr euch mit einmischt – denn für eine solidarische Entwicklung haben alle Bedeutung!

 

Die Kandidierenden der Liste 1 – Kritische Fachschaftsaktive:

Arik Haller:  OE; BAföG für Alle, Die Linke
Artur Brückmann:  GdFF; ver.di Betriebsgruppe Uni Hamburg
Franziska Hildebrandt:  Ratschlag 8. Mai; AG Frieden
Ida Rockenbach:  OE AWG, ISSMA – Kino gegen Austerität
Jacob Petersein:  GdFF (Förderverein SozÖk); Die Linke
Jan Kienel:  MA AWG, GdFF (Förder‐ & Alumniverein SozÖk)
Joe Werner:  OE; AG Antifa; AG Brasilien
Judith Venohr:  OE; Fachbereichtsrat, Plurale Ökonomik
Katharina Jessen:  OE; Fakultätsrat, BAföG für Alle
Lucas Ferreira Ribeiro:  Referat für internationale Studierende
Malte Angrick:  OE; Kino gegen Austerität
Marcelo Cuadrado Gregorek:  B.A. Sozialökonomie
Marinus Theis:  M.A. Arbeit, Wirtschaft, Gesellschaft
Paula Herrschel:  Ziviler Hafen, Ini Sedanstraße umbenennen
Rojwan Akbaba:  Internationalist
Saman Maeruf:  OE; AG Frieden; Die Linke
Sinan Jashari:  OE Sozialökonomie
Thea Beyrich:  OE; StudiwerkSelbstverwaltung; Die Falken; SPD
Theodor Wetzel:  OE; Linksjugend Solid

Wir sind eine offene Liste – alle sind eingeladen, mitzumachen und mitzukandidieren!

 

STUDENTISCHE (WAHL‐)VOLLVERSAMMLUNG DES FACHBEREICHS SOZIALÖKONOMIE

Mittwoch, den 15.11.23, 15 ‐ 17 Uhr, Raum S28, Von‐Melle‐Park 9
Die Urnenwahl zum Fachschaftsrat findet im Foyer des VMP 9 statt am Mittwoch (15.11.) von 17 – 18 Uhr Donnerstag (16.11.) von 12 – 15 Uhr

Alle Studierenden des Bachelors Sozialökonomie und der Master PUNO, AWG/ÖkSoz und MIBAS sind zur Beteiligung an der Vollversammlung und Wahl aufgerufen – für die Wahl genügt der Studierendenausweis.

 

Das Programm als Flyer findet ihr hier.