Zur Relevanz von „Austerität vs. Solidarität“ in Zeiten neoliberaler Globalisierung

geöffnete Veranstaltung mit Vortrag und Diskussion

Montag, den 22.01.18 um 16:15-17:45 in Raum S29

Der grenzüberschreitende Austausch von Waren und Dienstleistungen gilt seit jeher als ein zentrales Phänomen der internationalen politischen Ökonomie. Dabei entstehende Handelsungleichgewichte werden aus den jeweils verschiedenen theoretischen Perspektiven unterschiedlich, ja sogar konträr, bewertet.

Eine sozialökonomische Analyse muss immer auch die auf anderen Märkten sich vollziehenden Transaktionen, und somit die allgemeine Internationalisierung der Wirtschaftsprozesse, berücksichtigen. Mit einem markttheoretischen, keynesianischen Ansatz kann dabei eine monetäre Dependenz abgeleitet werden, welche systematisch ökonomisch schwächere Länder und insbesondere den globalen Süden eine Entwicklung basierend auf Marktprozessen systematisch verwehrt. Die existierenden Machtbeziehungen und Herrschaftsverhältnisse sind dessen Ausdruck.

Durch die Berücksichtigung von Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft, Politik und (Zivil-)Gesellschaft läßt sich die Problemstellung nun mit dem Thema „Austerität vs. Solidarität“ verknüpfen. Auf theoretischer Ebene kann zum einen herausgearbeitet werden, welche negativen Auswirkungen Austerität auf die internationalen Handelsströme und schließlich die globale Ungleichheit hat. Gleichzeitig ist es auch möglich aufzuzeigen, wie solidarische Politikoptionen auf die sozial und politisch konstruierten Marktkonstellationen wirken und zu einer alternativen Weltwirtschaftsordnung beitragen würden.

Die Praxisrelevanz des Themas wird mit Verweis auf die anhaltenden hohen europäischen und globalen Handelsungleichgewichte veranschaulicht und die vorgebliche Solidarität als neoliberale Ideologie, basierend auf neoklassischer Theorie, kritisiert.

Exemplarisch werden hiermit auch die Potentiale der Sozialökonomie, als eine pluralistische, integrative und interdisziplinäre Programmatik, aufgezeigt.