Die Memorandums-Gruppe: Alternative zu „There is no alternative“

Workshop mit Rudolf Hickel 

„Der Sozialstaat war und ist finanzierbar.“ Dieser Leitgedanke schmückt den Titel der Homepage von Herbert Schui. Er ist ein Frontalangriff auf die neoliberale Praxis der kapitalfreundlichen Politik und Ideologie der
Alternativlosigkeit.

Es ist eine politische Frage, für Wohlstand und gegen Erwerbslosigkeit oder für die Profite der Unternehmen Sorge zu tragen. Es ist eine politische Aufgabe, die soziale Sicherheit für kulturelle Befreiung und Aufmüpfigkeit in Gegnerschaft zur Hartz IV-Ideologie gesellschaftlich zu realisieren. Nötig und möglich ist ein Kampf gegen Erwerbslosigkeit, nicht gegen Erwerbslose.

Seit 1975/77 erklärt dies die Memorandum-Gruppe „Alternative Wirtschaftspolitik“ mit einem jährlichen Manifest der Alternative durch qualitative Vollbeschäftigungspolitik, Wirtschaftsdemokratie und einer Umverteilung der Einkommen. Der von hunderten wissenschaftlich und gewerkschaftlich Organisierten getragene Memorandums-Bericht zeigt: Wir leben unter unseren Verhältnissen!

In diesem Workshop wollen wir mit Rudolf Hickel dem Gründungsimpetus und aktuellem Stand der Auseinandersetzung der Memo-Gruppe nachforschen und diskutieren, wie eine Bewegung für alternative Wirtschaftspolitik auf Höhe der Zeit agieren muss.

 

Rudolf Hickel ist Wirtschaftswissenschaftler. 1971 wurde er an der Universität Bremen, an deren Aufbau er beteiligt war, zum Professor für politische Ökonomie (mit Schwerpunkt öffentliche Finanzen) ernannt. 1973 erhielt er die Professur für Finanzwissenschaften. 1975 wurde er Mitglied der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik, in der auch Herbert Schui tätig war. In dieser Funktion ist er Mitherausgeber des jeweils am 1. Mai erscheinenden Gegengutachtens zum Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR). 1989 wurde er Mitherausgeber der Blätter für deutsche und internationale Politik. Hickel ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der globalisierungskritischen Organisation Attac. Von November 2001 bis Oktober 2009 war er Direktor des Instituts Arbeit und Wirtschaft (IAW).

Ausgewählte Publikationen:
„Zerschlagt die Banken. Zivilisiert die Finanzmärkte.“ Econ 2012.
„Sozialstaat im Abbruch. Die neoliberale Offensive. Kritik und Alternativen.“ Hamburg 2004.
Samstag, den 25.11.2017, von 11:30 – 13:30 Uhr